ProZukunft - Holzprodukte von Morgen sind Rohstoff und Brennstoff von Übermorgen

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Projekttitel: 
ProZukunft – Holzprodukte von Morgen sind Rohstoff und Brennstoff von Übermorgen – Anforderungen an die Gestaltung nachhaltiger Holzprodukte (Phase II)
Akronym: 
ProZukunft
Zeitraum: 
2006 - 2007
Projektdurchführung: 
Ressourcen Management Agentur (RMA)
Unterstützt durch: 
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) Sektion IV

Ziel ist es, Kriterien für die Gestaltung von Holzprodukten zu entwickeln, die alle Anforderungen bezüglich Aussehen, Funktionalität, Wieder- und Weiterverwendung sowie, nach der letzten stofflichen Nutzung, energetische Verwertung erfüllen und somit den Ansprüchen nachhaltigen Wirtschaftens entsprechen.

Kurzfassung

Ziel dieses Projektes war es, Kriterien für die Gestaltung von Holzprodukten zu entwickeln, die alle Anforderungen bezüglich Aussehen, Funktionalität, Wieder- und Weiterverwendung sowie, nach der letzten stofflichen Nutzung, energetische Verwertung erfüllen und somit den Ansprüchen nachhaltigen Wirtschaftens entsprechen. Basierend auf den 9 Bereichen im Lebensweg von Holzprodukten – 1) Konstruktion, 2) Herstellung, 3) Weiterverwendung, 4) Wiederverwendung, 5) Demontage, 6) Aufbereitung, 7) Verbrennung, 8) Energienutzung und 9) Ascheverwertung - wurden im Projekt interdisziplinär alle Aspekte erfasst, die zur nachhaltigen Gestaltung von Holzprodukten notwendig sind. Die Reihenfolge der Bearbeitung der einzelnen Module in diesem Projekt erfolgte zum Teil entgegen der zeitlichen Abfolge im Lebenszyklus und wurde in zwei Phasen unterteilt: Phase I: Brennstoffe aus Holzprodukten (Modul 1 bis Modul 4) und Phase II: Gestaltung von Holzprodukten (Modul 5 bis Modul 9).

Die Kriterien bei der Gestaltung von Holzprodukten (wie z. B. Form, Farbe und Design) müssen um die Kriterien einer effizienten energetischen Verwertung erweitert werden, wobei Aspekte der Wieder- und Weiterverwertung von ganzen Holzprodukten oder deren Teilen berücksichtigt werden. Der dezentrale Anfall von „ausgedienten“ Holzprodukten erfordert neben einer dezentralen Wieder- und Weiterverwertung auch eine dezentrale energetische Verwertung, wobei die bestehende Struktur der Holz-, Abfall- und Energiewirtschaft nach entsprechender Anpassung genutzt werden sollte. Daher sollten Produkte aus Holz zukünftig so gebaut und gestaltet werden, dass sie am Ende ihrer Nutzungsdauer nach der Ausnutzung von Recyclingpotenzialen möglichst mit geringem technischen Aufwand und unter minimalen Umweltauswirkungen zur effizienten Energieerzeugung eingesetzt werden können.

Die aktuellen Erkenntnisse und Erfahrungen im Bereich der Verwertung von Altholz zeigen, dass eine energetische Verwertung in einigen Fällen dem Recycling und der Deponierung aus Umweltgründen insbesondere hinsichtlich des Klimaschutzes (d.h. Emissionen von Treibhausgasen) vorzuziehen ist. Da das stoffliche Recycling meist nur teilweise möglich ist, spielt die energetische Verwertung eine wesentliche Rolle. Daher sollten Holzprodukte der Zukunft unter den Aspekten der Nachhaltigkeit gestaltet werden und am Ende ihrer Verwen-dungsdauer als hochwertiger und kostengünstiger Brennstoff zur Verfügung stehen.

Holzprodukte der Zukunft haben einen hohen Anspruch zu erfüllen. Generell sollen nachhaltige Produkte in ökologischer, sozialer und ökonomischer Hinsicht über den gesamten Produktlebenszyklus optimiert werden Im optimalen Fall beschäftigt sich ein Produktdesign und deren Herstellung und Nutzung mit allen genannten Kriterien. Dieser umfassende Anspruch für zukünftige Produkte bedingt es, dass die Produkte nach sehr unterschiedlichen Kriterien zu optimieren sind.

Es muss beachtet werden, dass auf Grund der teilweise langen Nutzungszeiten (bspw. im Bauwesen) in den nächsten Jahrzehnten noch Holzprodukte in Verwendung sind und zu entsorgen sein werden, die den Kriterien einer regionalen thermischen Verwertung nicht entsprechen, auch wenn ab sofort alle Holzprodukte diesen umfassenden Anforderungen genügen würden.