ALU-Ö - Aluminiumflüsse Österreichs

Projekttitel: 
Alu-Ö - Analyse der Flüsse des lizenzierten Aluminiums in Österreich
Akronym: 
Alu-Ö
Zeitraum: 
1999 - 2000
Projektdurchführung: 
Ressourcen Management Agentur (RMA)
TU Wien - Institut für Wassergüte und Abfallwirtschaft
Unterstützt durch: 
ARGEV Verpackungsverwertungs GmbH

Ziel ist es, den Aluminium-Haushalt des lizenzierten Aluminiums in Österreich zu erfassen, um den Verbleib von 8.000 - 9.000 t an lizenzierten aber nicht verwerteten Aluminiumverpackungen feststellen zu können. Ausgangspunkt ist eine Analyse des gesamten Aluminiumhaushalt Österreichs, wobei dieser in seine zentralen Bereiche untergliedert wird. Dazu gehören die Aluminiumproduktion und -verarbeitung, der Konsum von Aluminiumprodukten sowie die Sammlung von Aluminium und der Anteil des Aluminiums in den Abfällen. In einem weiteren Schritt wird der Anteil des lizenzierten Aluminiums aus dem gesamten Aluminiumhaushalt herausgelöst.
 

Kurzfassung
 
Die ARGEV hat seit Inkrafttreten der Verpackungsverordnung im Jahre 1993 die Verantwortung für Sammlung, Sortierung und Konditionierung aller Verpackungen aus Metall und Materialverbunden von der ARA übernommen.
Der Aluminiumeinsatz von Verpackungsaluminium liegt in Österreich bei etwa jährlich 14.000 - 17.000 t. Die lizenzierte Menge an Aluminiumverpackungen wird von der verantwortlichen Branchenrecyclinggesellschaft, der ARGEV, mit 10.350 t pro Jahr angegeben. Im Gegensatz dazu betrug die Menge an verwerteten Aluminiumverpackungen 1997 etwa 2.300 t. Die Fragestellung die sich aus dieser Situation heraus ergibt ist, wohin gelangt die Differenz von 8.000 - 9.000 t Aluminium pro Jahr?
 
Das Ziel dieses Projektes ist es, den Aluminium-Haushalt des lizenzierten Aluminiums in Österreich zu erfassen, um den Verbleib von 8.000 - 9.000 t an lizenzierten aber nicht ver­werteten Aluminiumverpackungen feststellen zu können.
 
Ausgangspunkt der Studie ist eine kurze Analyse des gesamten Aluminiumhaushalt Österreichs, wobei dieser in seine zentralen Bereiche untergliedert wird. Dazu gehören die Aluminiumproduktion und -verarbeitung, der Konsum von Aluminiumprodukten sowie die Sammlung von Aluminium und der Anteil des Aluminiums in den Abfällen. In einem weiteren Schritt wird der Anteil des lizenzierten Aluminiums aus dem gesamten Aluminiumhaushalt herausgelöst. Unter dem lizenzierten Aluminium wird jener Anteil verstanden, der mittels Lizenzverträgen zwischen der ARA und den jeweiligen Inverkehr­setzern von Aluminiumverpackungen geregelt ist.
 
Die Bilanzierung des Prozesses „Aluminiumkonsum“ ist ein zentraler Bestandteil dieser Studie. Es wird die Menge der konsumierten aluminiumhältigen Verpackungen dem Output an aluminiumhältigen Abfall gegenübergestellt, wobei jene Fracht, die über das ARA Sammelsystem fließt, berücksichtigt wird. Die Aluminiumfracht in den Produkten wird mittels Literaturdaten und einer Befragung der Produzenten und Getränkeabfüller erfasst. Die Aluminiumfracht im Restmüll wird auf zwei Arten ermittelt: Einerseits erfolgt eine Hochrechnung der Aluminiumfracht im Restmüll aufgrund mehrerer regionaler Restmüllanalysen und andererseits aufgrund einer Analyse der Outputgüter aus der Müllverbrennung.
 
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie sind:
In Österreich gelangen jährlich 16.000 t Al über Verpackungen in den Konsum. Von den 10.200 t Al an lizenzierten Verpackungen werden 2.300 t Al im ARA-System erfasst und die restlichen 8.000 t  Al gehen über die kommunale Müllsammlung in den Restmüll. Der gesamte Aluminiumfluss in den Restmüll beträgt 16.000 t Al. Er besteht zu 8.000 t Al aus lizenzierten Verpackungen und weiteren 8.000 t Al, die sich aus Aluminiumhaushaltsfolien und Gütern aus Aluminium sowie einem unbedeutenden Anteil von Aluminium in Getränkeverbundkartons zusammensetzen.
Aus den Resultaten können folgende Schlussfolgerungen gezogen werden:
 

  • Die gesuchte Menge an lizenziertem aber nicht verwerteten Aluminium (8.000 t) findet sich mit hoher Wahrscheinlichkeit im Restmüll.
  • Das Aluminiumpotential an lizenzierten Verpackungen im Restmüll (8.000 t) besteht zu 66 % aus Aluminiumdosen (5.300 t), die restliche Menge setzt sich aus sonstigen Verpackungen zusammen.
  • Das Potential an lizenzpflichtigen aber nicht lizenzierten Aluminiumverpackungen wird zwischen 750 und 1.750 t/a abgeschätzt.
  • Die Qualität der zur Verfügung gestellten Daten über den Aluminiumverpackungskonsum in Österreich ist sehr unterschiedlich. Um diese Qualität auf ein entsprechendes Niveau zu heben, ist der Einsatz von Methoden der Marktforschung wünschenswert und notwendig.
  • Aufgrund der vorliegenden Informationen ist es unwahrscheinlich, dass lizenziertes Aluminium in größeren Mengen außerhalb des ARA-Systems gesammelt wird.
  • Die Ergebnisse dieser Studie sind in Szenarien einzubauen, um die optimalen Steuerungsmöglichkeiten hinsichtlich einer höheren Erfassungsquote zu identifizieren.
  • Es sind die Gründe zu identifizieren, die dazu führen, dass eine große Menge an lizenziertem Aluminium in Restmüll landet.
  • Da der gesamte Aluminiumeinsatz in Österreich“ den Haushalt des lizenzierten Aluminiums wesentlich übersteigt, sind eine Analyse und ein Konzept zur Bewirtschaftung des gesamten Aluminiumhaushaltes Österreichs notwendig.

 
  

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