nasa – Leitfaden nachhaltig Sanieren

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Bericht_NASA
Projekttitel: 
nasa – Leitfaden nachhaltig Sanieren - „Praxisleitfaden für nachhaltiges Sanieren und Modernisieren bei Hochbauvorhaben, Checkliste für eine zukunftsfähige Baumaterial-, Energieträger-, Entwurfs- und Konstruktionswahl“
Akronym: 
nasa
Zeitraum: 
2003 - 2005
Projektdurchführung: 
Ressourcen Management Agentur (RMA)
Fachhochschule Technikum Kärnten und Ziviltechnikerbüro Kurt Pock
Unterstützt durch: 
Forschungsförderungsfond für die gewerbliche Wirtschaft (FFF) im Auftrag des Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT), im Rahmen des Impulsprogramms "Haus der Zukunft"

Ziel ist es, die Förderung der Akzeptanz, die fachliche und organisatorische Unterstützung und die Schaffung einer umsetzungsorientierten Basis für nachhaltige Sanierungs- und Modernisierungsvorhaben im Hochbau; in allgemein verständlicher, übersichtlicher und anwendungsorientierter Form.

Kurzfassung

In den letzten Jahrzehnten haben sich Umweltschutzmaßnahmen stark darauf konzentriert, Emissionen in die Umwelt durch Einbau von Filteranlagen zu reduzieren. Für einen umfassenden Umweltschutz greifen diese „end of pipe“ Ansätze zu kurz. Heute werden Überlegungen zum Vorsorgeprinzip geführt, die den gesamten Lebenszyklus eines Produktes betrachten und optimieren. Dies bedeutet für das Bauwesen, dass jeder am Bauablauf beteiligte Akteur sein Betätigungsfeld nach ökologischen Gesichtspunkten ausrichten sollte, damit Umwelteinwirkungen erst gar nicht entstehen oder so gering wie möglich gehalten werden. Unter Bauablauf sind alle Prozesse von der Planung, über die Baumaterialienproduktion, dem Bau selbst bis zur endgültigen Entsorgung der Bauwerke zu verstehen. Zusätzlich zu den ökologischen Gesichtspunkten kam im letzten Jahrzehnt die Verknüpfung mit wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen hinzu und führte zum Leitprinzip der nachhaltigen Entwicklung.

Das größte Problem bei der Umsetzung nachhaltiger Aspekte in die Baupraxis stellt die große Unsicherheit über dieses neue Thema dar. Auf Grund der jungen Wissenschaft und der komplexen Vernetzung vieler Aspekte ist beispielsweise ein allgemeiner Stand der Technik für nachhaltige Bauten kaum verfügbar. Nachhaltige Entwicklung wird aber auch als Prozess verstanden, was bedeutet, dass nicht eine einzige Lösung gesucht wird. Um die Vielfältigkeit an möglichen Lösungen zu erarbeiten, braucht es Orientierungshilfen, die die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Praxis näher bringen. Ziel im vorliegenden Projekt „nasa“ ist deshalb die Förderung der Akzeptanz, die fachliche und organisatorische Unterstützung und die Schaffung einer umsetzungsorientierten Basis für nachhaltige Sanierungs- und Modernisierungsvorhaben im Hochbau.

Dazu wurde ein anwenderfreundlicher und praxisorientierter Leitfaden entwickelt, wobei davon ausgegangen wurde, dass jeder Akteur auf seinem Gebiet ein versierter und spezialisierter Fachmann ist, der auf das Wesentliche reduzierte Informationen benötigt. Die Konzeption des Leitfadens erfolgte in Zusammenarbeit mit den betroffenen Akteuren in Form von Workshops, Interviewreihen und Recherchen aus vorhandener Fachliteratur. Der Leitfaden führt über einzelne Kriterien, in Form von Checkpunkten, entlang eines Bauablaufes. Es sind mehr als 1500 Checkpunkte in 160 Sanierungsthemen zusammengefasst. Unterstützend bei der Umsetzung der einzelnen Checkpunkte wirkt der Infoteil, der z.B. Empfehlungen, weiterführende Quellenangaben, konkrete Informationen u.ä. aufweist. Der Leitfaden enthält des Weiteren eine akteursbezogene Auswertung.

Die Checkliste soll dem Anwender (dem Akteur) als Entscheidungshilfe dienen (Hilfe zur Selbsthilfe). Der einzelne Checkpunkt im Leitfaden ist als Möglichkeit, als Hinweis zur Umsetzung nachhaltiger Kriterien zu verstehen. Jedem Akteur bleibt so die freie Wahl, welche Empfehlungen er im speziellen Fall berücksichtigen möchte. Die Erfüllung der Checkpunkte wird nicht bewertet oder gar eingefordert. Der Leitfaden gibt demnach eine Richtung mit verschiedenen Lösungsmöglichkeiten entsprechend der vielschichtigen Zusammenhänge im Bauwesen zwischen Funktionalität, Tragfähigkeit, Ästhetik, Wirtschaftlichkeit, Ökologie usw. vor. Es wird für den Anwender des Leitfadens die Möglichkeit geschaffen, selbst kreative und innovative Lösungen zu entwickeln oder aus den angegebenen Verweisen effizient nach einer Lösung zu suchen. Das heißt, es obliegt den jeweiligen am Sanierungsablauf beteiligten Akteuren, mit ihrer einschlägigen Erfahrung nach dem Stand der Technik und unter Einhaltung aller maßgebenden Gesetze, Verordnungen und Normen, die vorgeschlagenen Anforderungen der Nachhaltigkeit praxisgerecht umzusetzen.

Haus der Zukunft ist ein Forschungs- und Technologieprogramm des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie. Es wird im Auftrag des BMVIT von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft gemeinsam mit der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mbH und der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik ÖGUT abgewickelt.

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